Absicht und die Möglichkeiten

Grundlage des ganzen Blogs ist die Idee, aufzuschreiben wie die Entwicklung eines Spiels funktioniert. Es geht dabei nicht um die Absicht an große AAA Titel oder selbst kleine Indie Titel heranzutreten, sondern die einfachen Basics in einem Spiel einmal selbst geschaffen zu haben, darauf aufzubauen und in vielen kleinen Schritten weiterzuentwickeln.

Projektmanagement oder Massaker in der Planung

Eine Aufgabe oder ein Ziel ist immer ein Puzzle aus vielen kleinen Teilen und wenn man sich überlegt was ein komplettes Spiel an Puzzleteilen enthält für die Erschaffung eines Spiels, sollte jedem klar sein das ich hier nicht den nächsten GTA, Final Fantasy oder CoD Nachfolger bauen kann und werde. Zudem sehe ich die Weiterentwicklung und die Möglichkeiten die die Gamingbranche noch vor sich hat nicht bei den großen Firmen, sondern der Indie Bereich wird in Zukunft das Zugpferd für neues sein. Sicherlich werden die AAA Firmen daran gut verdienen, da sie im Indiebereich einkaufen oder Ideen "ausleihen" werden. Das bedeutet, dass sie nicht ein Element sind das bald Geschichte ist, aber die eigentlichen Innovationen werden aus dem Indie Bereich kommen. Auch sollte klar sein, das AAA Firmen ein notwendiges Element in der Branche sind, denn ohne diese gäbe es kein Steam und keine Querfinanzierung von experimentellen Indie Titel für die große Bühne. Ja, der Indiebereich ist abhängig von der Marktmacht eines EA, MS, Blizzard, aber so sind diese Firmen auch abhängig vom Indiebereich, wenn sie sich weiterhin ein gutes Stück vom Kuchen erarbeiten wollen.

Um hier nicht falsche Erwartungen wecken zu wollen: Ich bin auch kein Indie Entwickler der versucht den Sprung auf den Markt zu schaffen. Ich gehe einem Hobby nach und ich wage einen Versuch meine Erlebnisse und Erkenntnisse aus diesem Hobby aufschreiben zu wollen. Da ich so etwas nicht gewohnt bin ist der Schreibstil doch sehr banal, schwammig und holprig. Vielleicht wird es dich überraschen wenn ich jetzt schreibe, das mir das sogar bewusst ist, aber selbst mehrfaches überdenken von Textabschnitten hat nur diesen Text hervorgebracht, der hier nun steht.

Jetzt die spannende Frage: Warum schreibe ich über AAA Titel, Indiefirmen und meinen Schreibstil in einem Abschnitt, der eigentlich die Überschrift "Projektmanagement" trägt?

Die Antwort ist für mich logisch, denn Projektmanagement heißt Ziele, Nicht-Ziele und Meilensteine zu definieren und aufzuschreiben: Ja mein Projekt ist es, ein kleines Spiel zu entwickeln. Nein, ich bin kein Profientwickler und strebe nicht einen kommerziellen Erfolg an. Nein, Innovationen und neue Spielideen werden nicht erdacht. Ja, ich sehe meine Schwächen und erkenne sie an und werde an ihnen Arbeiten. Da ich kein Buch schreibe, sondern ein Blog werde ich die Schwächen Post für Post hoffentlich reduzieren. Genauso wird es in der Entwicklung des Spiels laufen. Es wird Schwächen und Fehler haben und diese werden beseitigt.

Nun mal Fakten auf den Tisch, denn bisher habe ich das eigentliche Thema "Spiel entwickeln" sehr gut umschifft und eher durch die Brust ins Auge einen Rahmen gesteckt.

Ziel

Ein kleines Spiel entwickeln, das Menschen zwischendurch spielen können. Dabei werde ich die Bausteine GameDesign, GameMechanics, Graphics, Audio, Physik und Steuerung mir anschauen und nutzen. Das Spiel wird auf einem existierenden Framework basieren und auf mehreren Geräten laufen, da die Zielplattform das Web und moderne Browser sind.

Das Spiel wird keine Story oder eine Nachhaltigkeit über mehrere Spielerlebnisse haben, da keine zentrale Steuerung über eine Server erfolgt. Ohne Server und die Möglichkeit Spieler zu verbinden wird es auch kein Networking in Form von Multiplayer geben.

Das Spiel wird eine einfache Geometrie-Grafik und Steuerung haben, die als Grundlage für das nächste Spiel dient. Mit jeder Erweiterung werden die unterschiedlichen Elemente verbessert und verfeinert. Die Definition der nächsten Schritte wird in eigenen Zielvorstellungen abgehandelt.

Erkenntnis und Enttäuschung

Beim Aufschreiben des Gesamtziels kommt ein leichtes Gefühl der Enttäuschung auf denn alle Elemente die ein Spiel liebenswert macht, fehlen in der Zieldefinition. Story, Grafik und Steuerung sind kaum beschrieben und erwecken nicht den Reiz, das etwas Besonderes am Ende als Ergebnis zur Verfügung steht.

Und dennoch bin ich ein wenig stolz und finde es richtig das meine Erwartungen an das erste Projekt dermaßen niedrig sind. 99,9% der Menschen die ein Spiel entwickeln wollen, setzen die Erwartungshaltung viel zu hoch an. Zum Vergleich: Wenn die Erwartung an sich selbst und das Spiel die Messlatte beim Hochsprung sind, wird man sehr schnell beim leichten straucheln im Anlauf zum Sprung unsicher, man kriegt Zweifel und stellt das ganze Projekt in Frage. Damit sinkt die Motivation und das ganze wird auf Eis gelegt oder stillschweigend verschoben und versinkt in der Ablage "Projekte die ich mal machen wollte". Woher ich das weiß? Meine Ablage ist voll mit diesen tollen Ideen und Enttäuschungen.

Zusammenfassung

Bevor ich die eigentliche Zusammenfassung aufschreibe, möchte ich kurz erklären was für mich die Zusammenfassung in diesem Blog bedeutet.

Während ich versuche jeden Post detailreich zu beschreiben, soll in der Zusammenfassung die für mich wichtigen Entscheidungen stehen. Dabei soll es kein TL;DR sein das man überfliegt und meint, das Posting gelesen und verstanden zu haben. Das Fazit wird manchmal kurz und manchmal lang ausfallen abhängig davon, wie das Thema mich beschäftigt hat.

Was nehme ich nun als Zusammenfassung in diesem ersten inhaltlichen Post? Zum einen ist es natürlich das vorhandene Wissen das man ein Projekt planen und abschätzen muss zu Beginn des Projektes. Dies wurde in einem gewissen Rahmen auch gemacht, jedoch möchte ich mir auch Spielraum lassen für die Qualität der Planungsphase. Derzeit brennt es in mir endlich die technische Seite des Spiels anzugehen und viel Zeit in eine detaillierte Planungsphase zu stecken scheint mir einfach nicht in Relation zu stehen mit dem unspektakulären Ziel was ich gerade vor Augen habe. Um einen Vergleich heranzuziehen: Ich plane zum Bäcker zu gehen und nicht einen dreiwöchigen Urlaub in Fernost.

Was für mich persönlich einen unglaublich Wert darstellt sind die nicht vorhandenen Worte und Sätze rund um das Thema Perfektion. Den Anspruch an eine gewisse Perfektion trage ich (leider) in mir und es behinderte mich bisher stark in der Vollendung von Ideen. Stattdessen habe ich endlich mal aufgeschrieben, das eine Idee/Projekt sich in Schritten entwickelt und ich hoffe, ich kann diese Einstellung in mir durch die nächsten Postings innehalten.

Damit beende ich jetzt diesen Post und trotz der Gewissheit, das kein Mensch dieser Welt es jemals lesen wird, werde ich weiter machen. Selbst wenn es nur für mich ein öffentliches Tagebuch rund um ein Hobby ist, wird es mir helfen das Hobby zu verbessern und die Entwicklung in der Zukunft, dann im Nachgang, Revue passieren lassen zu können.